Der Teufel trägt nun Luxus Vintage

Welche Outfits tragen die Persönlichkeiten im Film „Der Teufel trägt Prada“?

Millionen Fans weltweit fiebern der Fortsetzung von «Der Teufel trägt Prada» entgegen, der nächstes Jahr in die Kinos kommt. Was den Film auszeichnet sind nicht nur die Charaktere und die bissigen Skripts. Es sind auch die Styles, die jetzt schon in den wichtigsten Modeportalen gross angekündigt werden. Die Fotos vom Schauspielset gehen um die Welt und die Fans möchten wissen, welche Outfits Miranda, Andy und Emily im Film tragen.

Dabei ist auffällig, wie viel Vintage Designermode im Film getragen und gezeigt wird, z.B. ein Thierry Mugler Kleid, ein Jean Paul Gaultier Nadelstreifenanzug oder eine Coach Tasche.
Dies ist nicht verwunderlich, denn Designer Vintage Mode hat eine starke Symbolkraft, die gezielt auch in der Filmindustrie eingesetzt wird. 

Der Begriff «Vintage» spielt aber auch abseits der Filmindustrie eine grosse Rolle bei modebewussten Frauen und Männern und hat in den letzten Jahren ein grosses Upgrade bekommen. Luxus Second Hand und Luxus Vintage definieren unseren Modekonsum neu. Denn die Wahrnehmung von gebrauchter Second Hand Mode hinsichtlich Nachhaltigkeit und Stil hat sich zum Positiven verändert. 

Vom Flohmarkt auf den Roten Teppich der Glamourwelt

Früher war «Vintage» der Inbegriff von schlecht riechender Flohmarkt-Mode, heute sind Designer Second Hand Stücke ein fester Bestandteil von den roten Teppichen der Glamourwelt. Die renommiertesten Modehäuser dieser Welt öffnen den Schauspielerinnen für grosse Anlässe wie die Oscars ihre «Archives», d.h. ihre Archivsammlungen. Darunter sind Einzelstücke zu finden, die damals nur an Modeschauen zu sehen waren, aber nie in Produktion gingen. Ein «Archive»-Piece zu tragen, ist ein Privileg für jede Celebrity. Das neuste Dior Kleid kann man sich kaufen oder schneidern lassen. Ein Dior Archiv-Kleid ist unkäuflich und deshalb der absolute Fashion-Ritterschlag.

Stars tragen Designer Vintage

Celebrities inszenieren sich auch in den Sozialen Medien in sehr seltenen Designer Vintage-Pieces, die sie sich selbst oder von ihren Stylisten beschaffen lassen. Denn Vintage Mode ist,   vorausgesetzt gut kombiniert, zeitlos.

Ein 90-er Jahre Jumpsuit aus pinkem Frottee kann uns schnell mal verwunderte Blicke statt Komplimente bescheren. Ein pinker Chanel Frottee-Jumpsuit mit „CC“ Logos, gestylt mit passenden Accessoires und einer coolen Attitüde, kann uns viel Bewunderung einbringen. Sofia Richie machte es vor, als sie im Sommer 2019 in genau diesem Chanel Jumpsuit aus der 1996 Kollektion gesichtet wurde. Der Moment gehörte ihr, denn wie viele Frauen haben genau diesen Jumpsuit noch in ihrem Kleiderschrank? Vielleicht 20 auf der ganzen Welt? Es ist der Seltenheitswert, der Vintage Designermode Exklusivität verleiht, egal ob das Stück damals nur 300 Franken gekostet hat.

Kylie Jenner hat letztes Jahr Schlagzeilen damit gemacht, indem sie einen Bikini trug, der zwei Jahre älter war als sie selbst. Es handelte sich um einen mit Nieten besetzten Chanel Bikini, den im Jahr 1995 Claudia Schiffer auf dem Laufsteg trug. 

Vintage «Collector’s Pieces»

Die Zur-Schau-Stellung dieser extrem seltenen Vintage-Pieces durch Hollywood oder Social Media Celebrities hat dem Begriff «Collector’s Pieces» einen Schub verliehen. Der Wert dieser Sammlerstücke ver-x-facht sich auf Re-Sale Plattformen über Nacht. Dieser Chanel Bikini kostete im 1995 womöglich um die CHF 200.-. Jenner soll ihn für über USD 5500.- erworben haben. Nach ihrem viralen Moment wurde dieses Modell online für bis zu CHF 12'000.- gehandelt.

Wollte man vor ein paar Jahren sein Dior Graffiti-Print-Top aus der John Galliano Ära einfach nur noch für ein paar Franken auf dem Flohmarkt loswerden, weiss man heute, dass sich andere an solcher Second Hand Luxusmode erfreuen und bereit sind Sammlerpreise zu zahlen.
Denn ein einziges Modestück kann den Zeitgeist einer ganzen Generation oder eines Jahrzehnts erzählen. Modebewusste schätzen diesen Kontext und nutzen Vintage als Ausdruck von Modekenntnis und Respekt gegenüber ikonischen Designern. Mit einem Vintage Piece von den Genies Galliano, Mugler, McQueen, Lagerfeld, Tom Ford oder Gianni Versace kannst du kaum was falsch machen!

Mode, die Geschichte schreibt und Massstäbe setzt

Wer kennt das «Safety Pin» Kleid von Versace nicht, das Liz Hurley im Jahr 1994 an einer Filmpremiere trug? Es markierte eines der bekanntesten Modemomente der letzten Jahrzehnte und wird für immer ein Symbol der 90-er Jahre sein. Vor diesem Moment waren die Red Carpet Roben elegant. Versace’s Safety Pin Kleid änderte alles. Red Carpet Auftritte wurden plötzlich sexy und «laut». Jennifer Lopez hat mit ihrem grünen Versace Kleid, das sie im Jahr 2000 an den Grammys trug, Google dazu veranlasst, «Bilder» in seiner Suchfunktion hinzuzufügen. Davor konnte man Suchergebnisse nur lesen, nicht aber als Bild anschauen. 

Da sich viele Modetrends alle 15-20 Jahre wiederholen, gibt es von den Designern in gleichen Zeitabständen Neuinterpretationen ihrer Bestseller oder Klassiker. Dies auch mit der Saddle Bag von Dior. Die neue Version mit dem ikonischen Newspaper Print, die Maria Grazia Chiuri im Jahr 2018 neu aufgelegt hat, ist sehr populär. Ihr «Original» aus dem Jahr 2000, von John Galliano kreiert und durch Sex and the City weltberühmt geworden, ist hingegen das ultimative Collector’s Piece und wurde im August 2024 auf Farfetch für CHF 25'000 angeboten! Die Neuauflage kostet hingegen «nur» CHF 4000.-

Emotionen tragen zur Wertsteigerung eines Vintage Stücks bei

Der emotionale Wert spielt bei Luxus Vintage Mode eine bedeutende Rolle. Als ich LOOP Marketplace letztes Jahr launchte, schenkte mir meine Schwiegermutter ihre Vintage Gucci Taschen. Sie waren alle 20-30 Jahre alt, sahen aber aus wie neu. Als ich sie genau begutachtete, wurde mir plötzlich bewusst, dass diese auf den ersten Blick banal wirkenden second hand Luxustaschen kulturelle und modische Geschichte geschrieben haben. Sie waren alle aus den 90-ern und den Nullerjahren der Tom Ford Ära. Ford holte Gucci aus seinem Dornröschenschlaf, verpasste ihm ein ultra-sexy Image und katapultierte es an die Spitze der erfolgreichsten Labels seiner Ära. Ich war damals nicht mal volljährig und Ford’s «Sex Sells» Marketing-Kampagnen trieben mir die Schamesröte ins Gesicht. Ich konnte mir Gucci damals nicht leisten. Aber die mit Gucci verbundenen Emotionen sind heute noch so lebendig wie vor fast 25 Jahren. Das ist die Power und die Magie von Vintage Designermode!

 

Text: Elizabet Luso, Gründerin LOOP Marketplace für Vintage Luxury 

https://loop-marketplace.ch

 

 

 

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