"Herzlichen Glückwunsch, wir haben uns dazu entschieden Ihnen künftig mehr Verantwortung zu übertragen. Sie werden befördert und sind ab heute zuständig für die Projektleitung."

Natürlich klingen Sätze wie diese zunächst einmal wie Musik in Ihren Ohren. Egal, ob eine Beförderung überraschend kommen oder ob Sie lange darauf hin gearbeitet haben: Sie erfahren Wertschätzung für Ihre Leistung und Ihre Kompetenzen und dürfen zur Recht stolz auf sich sein. Ab sofort haben Sie mehr zu sagen als bisher, dürfen und sollen Ihren Mitarbeitern Anweisungen geben und verdienen (hoffentlich) auch mehr Geld. Doch eine Beförderung hat auch ihre Schattenseiten. Sie haben nun eine Vorbildfunktion. Der Plausch mit der Lieblingskollegin auf dem Flur wird nun vielleicht nicht mehr gerne gesehen und auch ausgedehnte Raucherpausen können Sie sich nun nur noch selten gönnen. All das kann ganz schön ernüchternd sein - vor allem dann, wenn sich Kollegen, mit denen Sie sich auch privat gut verstanden haben nun von Ihnen distanzieren ob Sie selbst diesen Schritt für nötig halten.

Blieben Sie authentisch - trotz Beförderung

Gestern noch eine Mitarbeiterin unter vielen, heute in leitender Position tätig: Dieser Rollentausch inklusive Perspektivenwechsel kann einige Herausforderungen mit sich bringen. Auf einmal spüren Sie was es bedeutet Verantwortung zu tragen und vielleicht auch für die Fehler anderer gerade stehen zu müssen. Plötzlich verläuft der Arbeitsalltag nicht mehr so unbeschwert wie zuvor und zudem häufen sich Überstunden an. Von einer Führungskraft wird schliesslich erwartet, dass sie möglichst früh am Arbeitsplatz erscheint und diesen auch erst nach den anderen Mitarbeitern wieder verlässt. Das alles kann zu Leistungsdruck und Stress führen. Aber keine Panik: Wichtig ist, dass Sie sich trotz Beförderung selbst treu bleiben und sich nicht verbiegen lassen. Natürlich müssen Sie sich nun in einigen Situationen anders verhalten und Professionalität an den Tag legen. Trotzdem sollten Sie authentisch bleiben. Unterhalten Sie sich weiterhin mit Ihren Kollegen - gerade für Führungskräfte ist es wichtig, dass sie sich für Ihre Mitarbeiter interessieren und deren Anliegen, Sorgen und Ängste ernst nehmen. Sie haben den Vorteil, dass Sie bisher eben keine Sonderstellung hatten.

Versuchen Sie bei Konflikten zu vermitteln

Lästereien, Klatsch und Tratsch, kleine Alltagsrevolten: Aus diesen Dingen sollten Sie sich in Zukunft lieber heraushalten. Wenn Sie mitbekommen, dass es ernsthafte Konflikte oder Probleme innerhalb des Unternehmens gibt dürfen Sie aber durchaus aktiv werden. Suchen Sie das Gespräch mit den Konfliktparteien bzw. hören Sie sich an, was unzufriedene Kollegen zu sagen haben. Versuchen Sie gemeinsam Lösungen oder Kompromisse zu erarbeiten. Wenn Sie merken, dass Sie nicht weiter kommen, können Sie sich auch an den Betriebsrat wenden oder Ihre eigenen Vorgesetzten informieren.
Wichtig: Setzen Sie sich nicht zu sehr unter Druck und geben Sie sich Zeit, damit Sie in Ihre neue Rolle hineinwachsen können.

Tipp: Lassen Sie sich coachen

Nehmen Sie wenn möglich an einem Seminar für Führungskräfte teil. Dort lernen Sie, wie Sie in heiklen Situationen verantwortungsvoll und professionell agieren.

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