Frauen, die Karriere machen, sind kinderlos, ehrgeizig und bereit, ihr Privatleben für den Job zurückzustellen - diese Einschätzung entspricht nach wie vor dem gängigen Klischee der "Karrierefrau". Aber was ist, wenn Sie als Frau beides wollen, also eine Familie und eine Karriere? Schliesslich sind Sie ja keine schlechtere Verhandlungspartnerin, nicht weniger kreativ oder engagiert und auch nicht zwingend weniger ehrgeizig, nur weil Sie ein Kind bekommen haben. Viele Chefs scheinen aber genau das zu glauben und geben Müttern erst gar nicht die Chance sich zu beweisen. Zu gross ist die Angst, dass Frauen mit Kind häufiger ausfallen, nicht bereit sind Überstunden zu leisten oder generell zu wenig belastbar sind. Aber wie sieht die Realität aus: Ist es wirklich möglich im Job erfolgreich zu sein, während das eigene Kind Fieber hat, sich in der Schule schwer tut oder sich beklagt, weil die Mama so oft unterwegs ist?

Viele Arbeitgeber bieten noch keine familienfreundlichen Arbeitsbedingungen

Grundsätzlich haben Sie als Frau heute bessere Chancen Karriere zu machen als früher. Trotzdem entscheiden sich gerade erfolgreiche Frauen häufig erst spät dafür, eine Familie zu gründen, oder verzichten ganz darauf. Nur weniger Mütter besetzen Spitzenpositionen in grossen Unternehmen oder machen Karriere in der Politik. Denn Fakt ist, dass die meisten Arbeitgeber ihren Mitarbeitern nicht entgegen kommen wenn es darum geht die Voraussetzungen zu schaffen, um Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen. Dabei ist dass eigentlich gar nicht so schwer: Flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten oder Betriebskindergärten ermöglichen es Müttern, ebenso effektiv zu arbeiten wie ihre kinderlosen Kolleginnen. In der Realität sind die meisten Frauen darauf angewiesen, dass ihre Männer ihnen den Rücken frei halten oder dass die Grosseltern einspringen, wenn es eng wird im Alltag.

Berufstätige Mütter stehen extrem unter Druck und müssen sich oft rechtfertigen

Es ist daher durchaus möglich, auch als Mutter Karriere zu machen - aber die Bedingungen sind (noch) nicht ideal. Frauen mit Kindern werden zu viele Steine in den Weg gelegt, wenn sie nach der Geburt wieder in den Job einsteigen und eine verantwortungsvolle, gut bezahlte Position einnehmen möchten. Auch haben viele Mütter, die 40 Stunden in der Woche arbeiten, mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Häufig wird ihnen vorgeworfen, sie würden sich nicht genug um ihre Kinder kümmern und deren Bedürfnisse der eigenen Karriere opfern. Solche Vorwürfe sind belastend und führen dazu, dass berufstätige Frauen sich oft schuldig fühlen und ein schlechtes Gewissen haben.

Dabei sollte längst bekannt sein, dass glückliche, ausgeglichene Mütter, die gerne arbeiten und etwas zum Familieneinkommen beitragen möchten, auch glückliche Kinder haben. Ausserdem: Wenn Sie Ihr Bestes tun, um Ihre Familie glücklich zu machen und gleichzeitig auf eigenen Beinen stehen wollen, so sind Sie ein tolles Vorbild für Ihre Kinder. Und darauf können Sie stolz sein!

Bildquelle: ambermcauley / pixabay.com

Textquelle: Redaktion